Macht ein Corporate Blog nur Arbeit oder ergibt er auch Sinn? Beides meinen wir. Ein gut geführter Unternehmensblog kostet natürlich Zeit, Hirnschmalz und Ressourcen. Dennoch gibt es einige Gründe, warum Unternehmen bloggen sollten. Sie haben damit ein Marketingtool, das Sie vielfältig einsetzen können: fürs Image, für die Beziehungspflege, fürs Recruiting, für die Akquise …
Das erfahren Sie in diesem Beitrag
Warum Unternehmen bloggen sollten
Einige Gründe für einen Unternehmensblog* haben wir schon genannt. Der wichtigste ist, dass Sie damit ein eigenes Marketinginstrument haben. Sie sind unabhängig von Musk, Zuckerberg und Co. Ihr Blog, Ihre Regeln. Niemand wird die Plattform kaufen, umbenennen, deren strategische Ausrichtung ändern … Sie können Ihre Inhalte definieren und platzieren.
Ein weiterer wichtiger Grund: Mit einem Unternehmensblog können Sie im Zusammenspiel mit Ihrer Website Ihre Expertise deutlich nach zeigen. Während die Website meist der schnellen Information dient und auch als Verkaufsinstrument eingesetzt wird, können im Unternehmensblog detaillierte Informationen, Anleitungen und auch Tipps gegeben werden. Das stärkt Ihre (Online-)Reputation und erhöht die Sichtbarkeit Ihrer Marke.
Zudem bietet ein Unternehmensblog die Möglichkeit, mit (potenzieller) Kundschaft in den Dialog zu treten. Diese Dialoge können für die Erweiterung und Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen genutzt werden und dienen der Bindung. Wenn Sie zudem darauf achten, dass Ihr Content den aktuellen Regeln der Suchmaschinenoptimierung entspricht, tun Sie zugleich noch etwas für Ihr Google-Ranking.
Sie sehen, es sprechen eine Menge Gründe für einen Unternehmensblog. Allerdings sollten Sie Kapazitäten dafür einplanen.
Vom Konzept zum Corporate Blog
Ursprünglich war ein Blog ein digitales Tagebuch1 im Netz, noch erkennbar an seinem Namen: Weblog. Heute fokussieren sich Blogs meist auf ein bestimmtes Thema, sprechen meist eine definierte Zielgruppe an. Und all das sollte vor der Einrichtung eines Corporate Blogs auf der Agenda stehen:
- Definieren Sie mögliche Ziele: Was möchte Ihr Unternehmen mit einem Corporate Blog erreichen?
- Wen möchten Sie mit Ihrem Corporate Blog ansprechen? Legen Sie eine Zielgruppe fest, besser: Nutzen Sie Personas.
- Definieren Sie mögliche Inhalte und entwickeln Sie sinnvolle Kategorien. Denken Sie an den Perspektivwechsel: Welche Lösungen bieten Sie?
- Wie möchten Sie die Lesenden ansprechen? Legen Sie Tonalität und Wording fest, arbeiten Sie mit einer Corporate Language.
- Beachten Sie beim Content auch die Anforderungen der Suchmaschinen, Stichwort SEO, und halten Sie sich an Ihr Corporate Design.
- Wer betreut in Ihrem Unternehmen den Blog, wer gehört zum Redaktionsteam und welche Unterstützung wird benötigt?
Tipp: Benötigen Sie Hilfe beim Erstellen einer Corporate Language? Möchten Sie bei dieser Gelegenheit Ihre Kommunikation so anpassen, dass Sie alle Personen anspricht? Gern helfen wir Ihnen, eine Guideline für Ihr Unternehmen zu erstellen.
Oder hakt es beim Gendern? Eine geschlechtergerechte Sprache ist leicht umsetzbar, auch ganz ohne Genderzeichen, wenn das für Sie wichtig ist.
Sagen Sie uns, was Sie benötigen, dann zeigen wir Ihnen, wie es geht. Buchen Sie eines unserer Workshopangebote, beauftragen Sie uns individuell oder lesen Sie unser Workbook Gendern.
Unterstützung von oben ist nötig
Als Chef, als Chefin eines großen Unternehmens ist es nicht notwendig, selbst zu bloggen – obwohl das ab und an auch etwas für sich hat. Viel wichtiger ist, dass Sie hinter dem Projekt Unternehmensblog stehen.
„Ohne Unterstützung von oben geht es nicht“, schreibt Kommunikationsberaterin Meike Leopold und fügt hinzu: „Im Vorfeld muss die notwendige interne Akzeptanz geschaffen werden, damit die Mitarbeiter genügend Zeit für das Bloggen eingeräumt bekommen und sich vor allem dazu ermutigt fühlen.“2
Das bedeutet konkret: Es muss eine Person geben, die für den Blog verantwortlich ist und die die benötigten Freiräume dafür bekommt. Dies muss intern klar kommuniziert werden. Hilfreich ist dabei ein Briefing für alle, die Beiträge schreiben werden. Darin können Eckdaten wie Wording, Tonalität, Schreibweisen, Kategorien verankert werden. Wahlweise können einem Team auch Themen vorgeschlagen werden, die es dann verbloggt.
Tipp: Auch Blogbeiträge gehen an die Öffentlichkeit und repräsentieren ein Unternehmen. Achten Sie deshalb auch in Ihren Blogbeiträgen auf korrekte Rechtschreibung. Dabei kann der Ratgeber Rechtschreibung eine schnelle Hilfe sein.
Neun praktische Tipps fürs Bloggen
Mit Konzept, Ideen und Tools kommen Sie leichter und vor allem nachhaltiger in einen „Blog-Flow“. Wir haben hier einige von uns erprobte Tipps aufgelistet, natürlich gibt es noch viele weitere:
- Arbeiten Sie mit einem Redaktionsplan. Nutzen Sie dafür zum Beispiel ein separates Tool wie ein Trello-Board, das auch in der kostenfreien Variante sehr gut einsetzbar ist.
- Planen Sie mindestens vier Themen im Voraus, je nachdem, wie häufig im Unternehmen gebloggt wird.
- Teilen Sie Ihre Beiträge regelmäßig auf Social Media. Unser Tipp dafür lautet: Fokussieren Sie sich auf einige wenige Kanäle.
- Nutzen Sie im Blog einen Button zum Teilen, in der Regel lässt sich ein solcher leicht ins Content-Management-System einbauen.
- Variieren Sie Ihre Beitragsformate: mal ein Interview, die Vorstellung eines Produkts, ein Blick hinter die Kulissen …
- Veranstalten Sie ab und an ein Gewinnspiel. Das ist natürlich abhängig von der Branche und auch von Ihrem Unternehmensauftritt.
- Stellen Sie Menschen im Unternehmen vor. Darunter können auch Mitarbeitende sein, die man sonst von außen nicht „sehen“ kann.
- Aktivieren Sie das Kommentarfeld, lesen Sie mit und reagieren Sie auf Kommentare.
- Laden Sie Gastautor*innen ein, einen Beitrag für Ihren Blog zu schreiben.
Lassen Sie uns in den Kommentaren wissen, wenn wir Sie zu einem neuen Blogbeitrag inspirieren konnten oder gar dazu, einen Blog zu starten. Oder haben Sie ein Thema, das Ihnen unter den Nägeln brennt? Schreiben Sie es uns, vielleicht greifen wir es in einem unserer nächsten Beiträge auf.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Unternehmensblog. Wenn Sie möchten, vernetzen Sie sich mit uns auf LinkedIn – so lesen wir auch immer direkt Ihre Beiträge
* Der oder das Blog? Beides ist korrekt, wir haben uns auf die männliche Form geeinigt, obwohl wir unterschiedlicher Meinung waren. Sie sehen, selbst Sprachexpertinnen sind sich manchmal uneins … 😊
1 Ein Beispiel für einen bekannten Weblog ist „Arbeit und Struktur“ von Wolfgang Herrndorf, der ursprünglich nicht öffentlich war. Herrndorf begann diesen Blog nach seiner Erkrankung, um Freunde und Freundinnen über seinen Gesundheitszustand zu informieren.