Als Texterinnen entschuldigen wir uns für die Headline. Die Kombination von „eigentlich“ und „Unwort“ ist an sich schon ein Unding. Genau wie das Adjektiv „biodeutsch“, das gerade frisch zum „Unwort des Jahres 2025“ gekürt wurde. Und wegen dieser kleinen Schleife verschließen wir die Augen vor der Headline und schauen auf das „Unwort des Jahres“.
Inhalt
Doch zunächst geben wir Ihnen ein wenig Hintergrundwissen: Seit 1991 wählt eine Jury das Unwort des Jahres. Fünf Personen wühlen sich jedes Jahr durch die Vorschläge. Im vergangenen Jahr waren das 655 verschiedene Begriffe, die eingesandt wurden. Wenn Sie wollen, können auch Sie bis 31. Oktober 2025 Vorschläge für das Unwort des Jahres einreichen. Was Sie dabei beachten sollten, haben wir für Sie verlinkt.
Kein Unding, sondern genau unser Ding
Die Aktion möchte die Sprachsensibilität fördern und den Blick auf Wörter lenken, die verschleiern, undemokratisch oder diskriminierend sind oder gegen die Menschenwürde verstoßen. Vor diesem Hintergrund möchten wir unsere unschöne Headline ganz eindeutig bejahen: Ja, es kann ein Unwort geben.
Dann nämlich, wenn es hilft, dass wir dadurch alle ein wenig sensibler auf Sprache blicken, im Ton etwas herunterkochen und insgesamt freundlicher kommunizieren. Dann ist das Unwort des Jahres kein Unding, sondern genau unser Ding!
Unschön, diese schlechte Gesellschaft
Heutzutage wird das Wort biodeutsch mitsamt seinen Substantivierungen rassistisch benutzt: Hier die „echten“ Deutschen, dort die anderen … Vor allem in den sozialen Medien wird dieser Begriff so verwendet. Zurecht ist er daher auf die Liste der Unwörter des Jahres gelandet.
Dabei wurde der Begriff zunächst satirisch benutzt. Der Cartoonist und Kabarettist Muhsin Omurca gilt als Erfinder dieses Wort und trug wesentlich dazu bei, es zu etablieren. Leider hat das Wort irgendwann nicht aufgepasst und ist in schlechte Gesellschaft geraten. Dafür kann Muhsin Omurca natürlich nichts. Er erfand es 1996, biodeutsch ist längst erwachsen und geht eigene Wege …
Doch wir als Gesellschaft können durch bewussten Sprachgebrauch darauf achten, dass Wörter nicht in schlechte Gesellschaft geraten – lasst uns wertschätzend miteinander umgehen!
Glaubt nicht alles, was die KI sagt
PS: Als KI-Prompterinnen nutzen wir KI zur Analyse oder als Inspiration. „Fremdenfeindlichkeit“ sei ebenfalls ein Unwort des Jahres gewesen, schrieb die KI. Faktencheck: stimmt nicht. Sorry, sagte die KI. Wir sagen: Passt auf, wohin Wörter wandern, und glaubt nicht alles, was die KI ausspuckt.
Wertschätzenden Umgang können Sie bei unseren Trainings zum Gendern lernen. Falls Sie mehr über den konstruktiven Umgang mit KI wissen möchten, empfehlen wir unser KI-Training. Mit einem Klick sind Sie bei unseren aktuellen Terminen.
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