Kurz etwas zum Gendern posten – und zack, eine Person an der Backe, die etwas von der Verhunzung unserer schönen deutschen Sprache schreibt. Wobei man bereits über das Wort „Verhunzung“ in einem Atemzug mit dem Adjektiv „schön“ streiten könnte. Geschenkt. Zukünftig werden wir einfach auf einen Beitrag des Deutschlandfunks verweisen. Hören Sie rein.
In ihrer Einleitung beschreibt die Autorin Angela Steidele das Gendern als den Versuch, „kuriose bis verletzende Ausgrenzungen zu vermeiden“. Dieser Haltung schließen wir uns an. Auch uns geht es darum, möglichst alle Menschen anzusprechen.
Angela Steidele beginnt bei der „Fruchtbringenden Gemeinschaft“, die 1617 in Sachsen-Anhalt gegründet wurde. Deren Ziel war es, die deutsche Sprache zu erhalten – und die lateinische Dominanz zu brechen. Klug dröselt sie Bedeutung und Funktion von Sprache auf. Wenn etwa ein Krieg nicht Krieg genannt werden darf. Oder die Buchstabiertafel verändert wird: Wussten Sie, dass N wie Nordpol im Nationalsozialismus entstand? Zuvor wurde N wie Nathan buchstabiert. Nebenbei: Seit 2022 existiert eine neue Buchstabiertafel, die sich an Städten orientiert.
Das Nachdenken über Sprache und Nicht-Sprache ist grundsätzlich politisch, führt Steidele aus. Sie erzählt Geschichten und Geschichte, springt ein wenig darin hin und her und hinterlässt den einen oder anderen Anker im Kopf der Hörenden. Sehr gern empfehlen wir diesen Beitrag weiter und danken unserer Kollegin Dorothea Winterling für diesen Hinweis.
Gottsched, Lessing, Goethe und ihre Bekanntinnen und Verwandtinnen, so lautet der Beitrag der Autorin Angela Steidele, der im Deutschlandfunk im Dezember 2024 gesendet wurde. Hören Sie rein; wir finden, das lohnt sich!