Spielt das Gendern bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) eine Rolle? Vorneweg: Wie SEO sich in Zeiten von ChatGPT und Co. entwickeln wird, weiß nur die Glaskugel. Wir geben dennoch einen kurzen Überblick über das Gendern bei der Suchmaschinenoptimierung. Kurz gefasst: Gendern trägt auch im Internet zu einem wertschätzenden Miteinander bei.
Inhalt
Wer im Netz unterwegs und erfolgreich sein möchte, benötigt SEO – zumindest galt das bis zum Einsatz von KI. Weil auch wir ständig im Internet unterwegs sind, frischen wir unser SEO-Wissen immer wieder auf. Zuletzt haben wir einen Online-Vortrag zu den SEO-Trends 2025 besucht. Auch dort, so haben wir erfahren, fehlt die Glaskugel.
SEO: Was 2024 richtig war, bleibt auch 2025 wahr
Gehen wir einen Schritt zurück: Suchmaschinenoptimierung ist wichtig, wenn man im Netz gefunden werden möchte. Welche zweihundert Kriterien Google anwendet (oder auch nicht), weiß niemand ganz genau. Wichtig ist, was logisch ist: Dass das Keyword an wichtigen Stellen auftauchen muss. Klar, denn wenn nirgendwo steht, dass mit Blumen gehandelt wird, kann Google diese Website auch nicht für Blumen finden.
Wie sich nun das Suchen und vor allem Finden einzelner Websites in Kombination mit künstlicher Intelligenz entwickeln wird, wissen wir nicht. Beruhigt hat uns, dass das die Experten (ja, es waren zwei Männer) ebenfalls nicht wussten. Klar ist, dass Google als Suchmaschine etwas an Bedeutung verloren hat. Plus: KI wird auch als Recherchetool eingesetzt. Die gute Nachricht: Auch dafür werden inhaltliche Signale benötigt.
SEO und Gendern: männliche Form wird bevorzugt
Daran hat sich nichts geändert: Wenn Sie als Frau beruflich unterwegs sind und nur die weibliche Form Ihrer Tätigkeit ins Netz schreiben, rankt Ihre Website für die männliche Berufsform schlechter.
Konkret: Bei der Suche nach „Hautarzt+Stadt“ werden weniger Hautärztinnen angezeigt. Allerdings kann das auch in einen Vorteil umgewandelt werden, wenn die entsprechende Person sich gezielt als Hautärztin positionieren möchte. Oft ist das jedoch nicht der Fall.
Tipp: Setzen Sie als Betreiberin einer Website stets auch die männliche Version Ihrer Berufsbezeichnung ein. Wenn es sich bei Ihrer Website um eine Unternehmenswebsite handelt, können Sie die Begriffe abwechselnd weiblich und männlich verwenden.
Übrigens haben wir es auch in der Hand, wie Google arbeitet – zumindest ein bisschen. Wenn wir alle nach „Friseur*in“ googeln würden, würde Google Seiten mit Genderstern besser ranken. Sie wissen schon, das ist die Sache mit „Der Markt regelt das“.
Möglichkeiten, um SEO-gerecht zu gendern
Zurück zu SEO und Gendern, Sie haben verschiedene Möglichkeiten:
- Sprechen Sie über Ihren Beruf allgemein und dann konkret über sich selbst:
Gute Texter gibt es wie Sand am Meer: Wenn Sie eine Texterin mit Genderexpertise suchen, sind Sie bei uns goldrichtig. - Nutzen Sie neutrale Formen (wir geben zu, manchmal ist das nicht möglich):
Sie suchen gute Texte? Dann sind Sie bei uns goldrichtig. - Synonyme und Umschreibungen sind auch für SEO gut: Ein Profi, der sich um Ihre schriftliche Unternehmenskommunikation kümmert. Eine Person, die Ihre Textaufgaben erledigt.
- Metadaten, Alt-Tag und URL sind nach wie vor für SEO relevant. Auch dort können weibliche und männliche Berufsbezeichnungen untergebracht werden.
- Das Gendern mit sogenannten Genderzeichen wie Stern, Doppelpunkt oder Unterstrich wird auch im Zusammenhang mit SEO nicht immer zuverlässig erkannt.
Immer noch wichtig fürs Ranking: gute Inhalte
Das Zusammenspiel von klassischer Google-Suche und dem Einsatz von KI zeigt, dass gute Inhalte wichtig bleiben. Unter guten Inhalten verstehen wir: von Menschen erstellte und wirklich relevante Inhalte. Denn Fakt ist, dass auch für die Google-Suche nach wie vor die Verweildauer von echten Menschen eine Rolle spielt. Deshalb setzen wir bei unseren Websites (und die unserer Kundschaft) gezielt auf qualitativ hochwertigen Content – das nur nebenbei.
SEO hin oder her: Sollte ich auf meiner Website gendern?
Wenn wir SEO einmal außen vor lassen, bleibt die Frage: Sollte ich auf meiner Website gendern? Die Antwort darauf ist ganz einfach: Ihre Website, Ihre Regeln! Wenn Sie gendern möchten, dann machen Sie das. Damit sorgen Sie im Netz sprachlich für etwas mehr Gerechtigkeit – uns scheint das gerade in Zeiten wie diesen ein gutes (Neben-)Ziel zu sein.
Wenn Sie mit einem Genderzeichen gendern, sorgen Sie zudem dafür, dass auch non-binäre Personen mehr Sichtbarkeit bekommen. Insgesamt tragen Sie mit dem Gendern im Netz zu einem respektvollen Miteinander bei. Beachten Sie jedoch, dass Sie die Genderzeichen sparsam einsetzen, wir empfehlen nicht mehr als drei auf einer Webseite.
Einen Aspekt möchten wir noch aufgreifen, der wichtig ist, wenn Sie in einem Unternehmen für Ihre Website verantwortlich sind. Wir wissen heute aus Studien, dass sich Kinder mehr Berufe zutrauen, wenn ihnen Berufe in geschlechtergerechter Sprache präsentiert werden. Das heißt: Mädchen trauen sich viel eher zu, einen stereotypen „Männerberuf“ zu ergreifen, wenn sie von dem Beruf in beiden Formen erfahren, also etwa Ingenieurin und Ingenieur.
Das funktioniert auch andersherum bei den Jungen: Auch sie wählen häufiger stereotype „Frauenberufe“, wenn gegendert wird (etwa Geburtshelfer und Geburtshelferin). Angesichts des Fachkräftemangels finden wir das einen sehr wichtigen Aspekt, der jedoch in der Diskussion um Gendern häufig verschwiegen wird.
Falls Sie Tipps oder zum Gendern benötigen, empfehlen wir Ihnen unser Workbook „Dudenkonform gendern“ oder – die Premiumvariante – Sie buchen uns für einen Workshop zum Gendern.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!